Jobs in der Gamesbranche: Fünf Fragen an…Deck13

In unserer Interview-Reihe „Jobs in der Gamesbranche: Fünf Fragen an…“ möchten wir Firmen aus der deutschen Gamesbranche zu Wort kommen lassen, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind und uns anhören, in welchen Bereichen sie Stellen ausgeschrieben haben und was sie von neuen Kollegen erwarten.

Unsere heutige Interviewpartnerin: Sarah Wrensch, HR Manager bei Deck13.

GJG: Hallo Sarah, auch wenn der Name Deck13 den meisten unserer Leser ein Begriff sein dürfte, so würde ich Dich trotzdem bitten, uns kurz einmal zu erzählen, was genau Deck13 so macht und welche Rolle Du als Human Resources Manager dabei spielst.

Sarah: Hallo! Unter dem Namen Deck13 werden seit 2001 in Frankfurt am Main Spiele entwickelt. Angefangen von Adventures wie Ankh, Jack Keane, bis über das Rollenspiel Venetica hin zu unseren Action Rollenspielen Lords of the Fallen und schließlich The Surge, entwickelt sich Deck13 stetig weiter. Unsere aktuellen Titel werden mit unserer eigenen Technologie, der Fledge Engine, auf allen aktuell großen Plattformen (PC, Xbox One und PS4 Pro) veröffentlicht.

Mein Name ist Sarah Wrensch und seit 2007 bin ich Teil dieses wundervollen Teams. Seitdem suche ich neue Talente, die eine genau so große Leidenschaft für die Spieleentwicklung haben wie wir.

Seit 3 Jahren haben wir in Frankfurt auch unser Deck13 Games-Department, welches Indies die von uns gemachten Erfahrungen mit auf den Weg gibt und als Publisher fungiert.

In Frankfurt besteht das Deck13-Team aktuell aus 55 Mitarbeitern, hinzu kommt ein Standort in Hamburg mit 6 Mitarbeitern, denen das Thema Simulationsspiele ans Herz gewachsen ist.

GJG: Deck13 ist aktuell mit insgesamt 10 Stellenausschreibungen auf Games Jobs Germany vertreten. In welchen Bereichen habt Ihr derzeit den größten Bedarf an neuen Kolleginnen und Kollegen?

Sarah: Da es eine sehr große Herausforderung ist, eine eigene Engine zu entwickeln, sind wir immer auf der Suche nach Verstärkung für unser Tech-Team. Die Besonderheit hierbei ist es, dass wir Mitarbeiter suchen, die eigenverantwortlich arbeiten und deren Spezialität im Bereich C++ liegt. Eine Fokussierung auf die Bereiche Grafik, Tools, Gameplay oder UI ist dabei nicht von Anfang an zwingend erforderlich, da unser Team in erster Linie aus Generalisten besteht und sich die Spezialisierung manchmal auch erst im Laufe der Zeit findet.

Aber das ist noch nicht alles: 50 % macht die fachliche Seite und die anderen 50 % die persönliche Seite aus, da es uns sehr wichtig ist, dass das Team harmonisch zusammenarbeitet.

Deck13 bietet zudem eine Reihe an Pflichtpraktika im Rahmen eines Studiums in nahezu allen Bereichen an. Hierbei ist es uns sehr wichtig, dass die Praktikanten sich in ihrer Zeit bei uns wie ein normales Teammitglied fühlen: unsere Praktika bestehen nicht aus Kaffeekochen oder aus Aufgaben, die danach in den Müll geworfen werden! Bei uns arbeiten die Pflichtpraktikanten aktiv an unseren Projekten mit und übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben. Wobei wir dabei natürlich das Maß an Vorkenntnissen beachten und niemanden mit schwierigen Dingen alleine lassen.

GJG: Aus Deiner Erfahrung als Human Resources Manager, die täglich Bewerbungen sichtet und regelmäßig Vorstellungsgespräche führt: Was sind beliebte Stolpersteine auf dem Weg zum Traumjob und wie können Bewerber sie umschiffen?

Sarah: Ich schaue mir jede Bewerbung natürlich sehr genau an, da sich auf der anderen Seite (meistens) auch jemand sehr viel Mühe mit der Bewerbung gegeben hat. Da man immer wieder im Adressfeld Namen von anderen Firmen liest, Deck13 falsch geschrieben wird oder Sätze so gebaut sind, dass wahrscheinlich nicht nochmal jemand drüber gelesen hat, ist es immer sinnvoll, jemanden drüber lesen zu lassen.

Tipps von Lehrern oder anderen Personen „bring Deine Bewerbung in jedem Fall persönlich vorbei und frag am besten direkt, ob sich jemand sofort Deine Sachen anschauen kann und ein Gespräch mit Dir führen kann“ sollten nicht angenommen werden: dadurch trifft man meistens auf unvorbereitete Leute bei dem Unternehmen und das bleibt dann oft der bittere Nachgeschmack.

Das Portfolio sollte in einem PDF oder auf einer Webseite ordentlich aufbereitet sein. Bei einer Bewerbung als Artist sollte die Auflösung der Arbeiten gut sein, jedoch wird wahrscheinlich kein Unternehmen einen Banner mit Euren Arbeiten drucken – daher können sie ruhig etwas komprimiert werden. Einzelne JPEGs in einem Zip-Archiv sind umständlich. Für das Bewerbungsgespräch sollten die Arbeiten, besonders als Artist, mitgenommen werden. Wenn man keinen Laptop oder Tablet hat, kann man natürlich vor dem Gespräch fragen, ob das Unternehmen einen PC hat, an dem man die Sachen öffnen kann.

Bei der Frage nach den Gehaltsvorstellungen sollte man sich vorab gut informieren, um Enttäuschungen auszuschließen. Hier sollte man nach Möglichkeit Bekannte aus der Branche oder das Internet als Informationsquelle verwenden. Wenn man sich ganz unsicher ist, kann man natürlich auch einfach zugeben, dass man keine Vorstellung von Gehältern hat. Wir versuchen immer, bei diesen Themen die Balance im Team zu finden, die natürlich von der Erfahrung und dem Alter beeinflusst wird. Daher ist es kein Nachteil, in diesem Fall eine Unwissenheit zuzugeben.

GJG: Eine Frage, die vor allem aus den Reihen der Berufseinsteiger des Öfteren zu hören ist: Wie wichtig sind Euch als Arbeitgeber branchenspezifische Hochschulabschlüsse (z.B. mit Schwerpunkt auf Game Design, Games Engineering oder Game Art)?

Sarah: Die Frage nach den branchenspezifischen Hochschulabschlüssen ist von Bereich zu Bereich sehr unterschiedlich.

Im technischen Bereich haben wir nach wie vor die beste Erfahrung mit Studenten aus der reinen Informatik. Da Engines, in denen keine klassischen Programmierfähigkeiten mehr nötig sind, immer beliebter werden, sind Teammitglieder in den branchenspezifischen Studiengängen leider sehr selten zu finden.

Im Art- und im Game-Design-Bereich haben wir sowohl mit klassischen Studiengängen wie Kommunikationsdesign oder Medieninformatik sehr gute Erfahrungen gemacht als auch mit branchenspezifischen Studiengängen.

Wichtig ist, egal welche Ausbildung man wählt, das Interesse an der Entwicklung von Spielen. Daher sollten in jedem Fall bereits im Studium Spieleprojekte im idealen Fall gemeinsam mit anderen angegangen werden.

GJG: Zu guter Letzt, Raum für ein bisschen Eigenwerbung, Sarah: Fünf gute Gründe, bei Deck13 zu arbeiten…

  1. Arbeite in einem Team, dass genau so tickt wie Du: wir wollen Spiele machen, auf die wir stolz sind und arbeiten an international erfolgreichen Titeln für alle großen Plattformen.
  2. Keine „Abschreibblockade“: wir teilen unser Wissen mit Dir und genauso freuen wir uns, von Deinen Erfahrungen zu lernen
  3. In Frankfurt gibt es Äppler, Mispelchen, den Wäldchestag, …!
  4. Unser Head of Art Department, Timm Schwank, sagt immer so schön „wir sind immer noch am Anfang“! Es ist also noch viel Luft nach oben, wobei Du mitwirken kannst!
  5. Man kann private Päckchen ins Büro bestellen (dieser Punkt kam von Barbara, unserer Office Managerin )

GJG: Vielen Dank für das ausführliche Interview, Sarah.


Alle ausgeschriebenen Stellen von Deck13 findet Ihr auf Games Jobs Germany unter: http://gamesjobsgermany.de/deck13-interactive-gmbh/